Eine Wallfahrergruppe aus dem Bistum Passau machte sich in der Pfingstwoche auf den Weg nach Slowenien, um den Geburtsort des zweiten Passasuer Diözesanpatrons, des Heiligen Maximilian von Celeia zu besuchen. Das Bayerische Pilgerbüro hatte die Organisation übernommen.
Vor vier Jahren hat der damalige Bischof von Celje, Stanislav Lipovsek, eine Reise nach Passau unternommen, um an den Reliquien des Heiligen Maximilian im Passauer Dom zu beten. Damals hat er eine Einladung nach Celje ausgesprochen.
Mit herzlicher Gastfreundschaft kümmerte sich der nunmehrige Altbischof rührend um seine Gäste. Die Wallfahrer feierten zunächst eine Heilige Messe in der gotischen Marienkapelle der dem Propheten Daniel geweihten Kathedrale in Celje. Altbischof Stanislav berichtete vom jungen Bistum Celje, dessen zweiter Bischof er gewesen war. Erzbistum der Kirchenprovinz ist Maribor, das die Reisegruppe tags zuvor erkundet hatte. Allen wurde bewusst, dass das geeinte Europa auf dem Fundament des christlichen Glaubens und der Kirchengeschichte steht. Man fühlte sich in Sloweniens Kirchen wie zuhause.
Höhepunkt der Pilgerfahrt war eine Andacht in der Maximiliankapelle, dem Ort wo der Legende nach der Heilige geboren wurde und später auch den Märtyrertod fand. Der Heilige Maximilian war der Überlieferung nach in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts zwanzig Jahre lang Bischof der römischen Stadt Lauriacum/Lorch in der Nähe von Enns in Oberösterreich. Auf Betreiben des Passauer Bischofs Pilgrim gelangte sein Leichnam über Altötting im Jahre 985 nach Passau und wurde in der Kathedrale beigesetzt. Seit dieser Zeit wird er neben dem Heiligen Valentin von Rätien als zweiter Diözesanpatron von Passau verehrt.
Bischof Stanislav, der im Deutschen Kolleg „Campo Santo Teutonico“ in Rom studiert hatte, wünschte sich von der Pilgergruppe deutsche Lieder, so dass ein deftiges slowenisches Mittagessen im diözesanen Bildungshaus Sankt Josef zu einem fröhlichen Begegnungsfest wurde. Der geistliche Begleiter der Gruppe, Dompropst Dr. Michael Bär versprach, die freundschaftlichen Kontakte weiterhin zu pflegen und vor allem Jugendlichen eine Fahrt nach Celje zu ermöglichen.
Auch die Hauptstadt des Zwei-Millionen-Staates Slowenien, Ljubljana stand auf dem Besichtigungsprogramm. Unvergessen bleibt das slowenische Marienlied Duett, das die Reiseleiterin des Bayerischen Pilgerbüros, Frau Lidija Vindis-Roesler, zusammen mit dem Dompropst des Domkapitels von Laibach in der Kathedrale anstimmte.
Die Heimfahrt führte über das romantisch gelegene Kärnter Stift Sankt Paul im Lavant-Tal, wo die Ausstellung „Zur Hölle mit dem Himmel!“, einen höchstinteressanten und in Coronazeiten topaktuellen Blick auf die europäische Seuchengeschichte bot. Ein passender Abschluss einer gelungenen Pilgerreise nach Slowenien, die aufgrund der Pandemie schon mehrmals verschoben werden musste.
Text und Foto: Dompropst Dr. Michael Bär