Die ehemalige Augustiner-Chorherrnstift-Kirche Suben war das Ziel der traditionellen Kreuzwegfahrt des Altstadtpfarrverbandes. Bei winterlichen Temperaturen aber frühlingshaften Sonnenstrahlen startete der Nachmittag in Suben mit einem Spaziergang um die romantische Innbucht herum. Dabei fiel der Blick auf die imposante frühere Klosteranlage, die seit mehr als 150 Jahren als Justizvollzugsanstalt dient.
Um zur Spätrokoko-Kirche, die dem Heiligen Lambert geweiht ist, zu gelangen, führt der Weg an den Gefängnisgebäuden vorbei, den ehemaligen Klostertrakten. Sie wurden kurz nach 1700 neu aufgeführt unter dem italienischen Architekten Carlo Antonio Carlone, der auch für den Neubau von Sankt Paul in Passau nach dem Stadtbrand von 1662 verantwortlich zeichnete.
Ende der 1760er Jahre entstand in Suben die Kirche in spätesten Rokoko-Formen. Nach einer umfangreichen Renovierung in den vergangenen Jahren erstrahlen sie wieder in bezaubernder Frische. Die berühmte Künstlerfamilie Modler aus Kösslarn erstellte den Stuck, Simon Frey aus Pullach bei München, ein Mitarbeiter von Johann Michael Fischer fungierte als Architekt und der hervorragende Tiroler Maler Johann Jakob Zeiller, Meister des Fürstenzeller Bildprogramms, fertigte die Deckenfresken und etliche Altarbilder. Schließlich stattete der Bildhauer Joseph Deutschmann, Leiter der Werkstätte von Sankt Nikola, den Kirchenraum mit etlichen großen Skulpturen aus.
Gesättigt von diesen künstlerischen Glanzleistungen, die von Pfarrer Dr. Michael Bär vorgestellt wurden, betete man in diesem herrlichen Gotteshaus eine Kreuzwegandacht.
Das Team des Huberhofes sorgte zum fröhlichen Ausklang des gelungenen Nachmittages im benachbarten Schnelldorf für Speis‘ und Trank.
Text: Dr. Michael Bär