
Zahlreiche Polizistinnen und Polizisten aus Passau und Umgebung, unter ihnen der Leiter der Polizeiinspektion Passau, Stefan Schillinger und der frühere niederbayerische Polizeipräsident Josef Rückl folgten der Einladung der Polizeiseelsorger Dr. Michael Bär und Diakon Paul Schmidt zum traditionellen Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen aus dem Polizeidienst.
Der Polizeichor Pfarrkirchen unter der Leitung von Johannes Schimpfhauser umrahmte die Messfeier mit der im vertrauten Dialekt geschriebenen „Waidla-Messe“ von Ferdinand Neumaier. 24 Namen der im zurückliegenden Jahr verstorbenen Kolleginnen und Kollegen wurden vorgelesen und ebenso viele Kerzen brannten für sie auf dem Erzengelaltar der Stadtpfarrkirche.
Pfarrer Dr. Bär lud in seiner Predigt zu einem virtuellen Rundgang durch das neue Polizeiämtergebäude in der Karlsbader Straße ein, das Ministerpräsident Markus Söder bei der Einweihung im Sommer augenzwinkernd als „Polizei-Palast“ bezeichnet hatte. Bär deutete das Ämtergebäude lediglich wegen seiner Dimensionen und architektonischen Akzente als Palast, ansonsten aber als eine Heimstatt demokratischen Denkens, in dem auch dem Insassen der Verwahrzellen im Keller die Menschenwürde erhalten bliebe. Ein christliches Menschenbild werde dort gepflegt. Angesichts der modernden Schießhalle erinnerte der Polizeipfarrer an die immer heftiger werdenden Gewaltausbrüche gegen Einsatzkräfte. Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass alle davor bewahrt würden, die Waffe jemals gegen einen Menschen richten zu müssen.
Bär schloss mit der Botschaft des Christkönigssonntags: Jesus Christus – obwohl Gottes Sohn und König des Weltalls – habe sich in seiner Passion unter die Verbrecher einreihen lassen. Das gebe uns Sündern die Hoffnung, im Palast des himmlischen Königs eines Tages eine Wohnung zu erhalten und eine ewige Heimat zu finden.
Text: Dompropst Michael Bär