Das bischöfliche Hilfswerk Misereor in Aachen hat Frau Ony Rasimbazafy nach Deutschland eingeladen, um dort in verschiedenen Bistümern aus erster Hand über kirchliche Hilfsprojekte zu informieren. Der Pfarrverband Altstadt hatte sie zu einer Messfeier mit Pfarrer Dr. Michael Bär nach Sankt Paul eingeladen und im Anschluss ergab sich im Pfarrsaal eine lebhafte Fragestunde über den Inselstaat Madagaskar im Indischen Ozean. Frau Ony schilderte die mangelhafte schulische Ausbildung vor Ort sowie die miserable Infrastruktur auf dem Land. Vor allem die katholische Kirche macht sich zum Anwalt der ländlichen Bevölkerung und sorgt durch solidarische Projekte für eine Verbesserung der Lebensbedingungen. Die Reisernte betriebswirtschaftlich optimal zu nutzen ist eines der Ziele des Misereor-Projektes Vahatra, das von einer Ordensschwester betreut wird. Der weitverbreitete Analphabetismus erschwert Fortschritte der ländlichen Bevölkerung im Umgang mit dem Grundnahrungsmittel. Damit die von ihnen oft schon jahrzehntelang bewirtschafteten Flächen nicht von ausländischen Konzernen einfach aufgekauft werden, müssen die bäuerlichen Familien sich Besitzpapiere ausstellen lassen, ein mühsames, bürokratisches Unterfangen, das ohne kirchliche Unterstützung kaum gelingen kann.
Die Gesprächsteilnehmer waren bestürzt über die mangelhafte Hilfestellung der madagassischen Landbevölkerung durch Politik oder Justiz. Das Inselland ist allenfalls eine Schein-Demokratie.
Frau Christine Krammer vom Referat Mission und Weltkirche im bischöflichen Ordinariat versicherte, dass die Misereor-Spenden dort gut angelegt seien und wertvolle Hilfe im diesjährigen Partnerland Madagaskar leisten würden.
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Marita Lang bedankte sich mit einem kleinen Geschenk herzlich bei Frau Ony für die hochinteressanten Einblicke (siehe Bild).
Text: Dr. Michael Bär