Kirche vor Ort

„Jung und Alt“ erkunden die Votivkirche

Sarah Joas am 18.01.2023

Jung und Alt Votivkirche Bildquelle Dr Roland Feucht Foto: Dr. Roland Feucht

Pater Dr. Alois Greiler SM von der Maristengemeinschaft an der Votivkirche empfing die Mitglieder des Seniorentreffs „Alt und Jung“ im Pfarrverband Altstadt zu einem Vortrag über die Ausstattung und die Geschichte der Votivkirche in der Fußgängerzone Passau.

Die ers­te Kir­che an die­ser Stel­le wur­de von den Fran­zis­ka­nern errich­tet, die mit ihrer volks­na­hen Seel­sor­ge Ende des 16. Jahr­hun­derts die Stadt­be­völ­ke­rung in den Zei­ten der Refor­ma­ti­on wie­der im katho­li­schen Glau­ben fes­ti­gen soll­ten. Die Fran­zis­ka­ner waren erfolg­reich und wur­den erst durch die Säku­la­ri­sa­ti­on 1803 von ihrem ange­stamm­ten Platz ver­trie­ben. Der über­le­bens­gro­ße Schmer­zens­mann sowie das ehe­ma­li­ge goti­sche Chor­bo­gen­kreuz erin­nern an die­se ers­te Fran­zis­ka­ner­kir­che an der ehe­ma­li­gen Stadtmauer. 

Als die Dom­kir­che und die Stadt­pfarr­kir­che Sankt Paul durch den Stadt­brand von 1662 zer­stört wur­den, waren die Fran­zis­ka­ner­kir­che sowie die benach­bar­te Hei­lig-Geist-Kapel­le Aus­weich­quar­tie­re für die Dom­ge­mein­de und die Pfar­rei Sankt Paul. 

Das nach dem Weg­zug der Fran­zis­ka­ner ver­wais­te und rui­nö­se Kir­chen­ge­bäu­de wur­de von Bischof Hein­rich Hof­stät­ter reno­viert und mit zahl­rei­chen Bild­wer­ken auf­wen­dig aus­ge­stat­tet. Impuls dafür war die Ver­kün­di­gung des Dog­mas von der Unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis Mari­ens durch Papst Pius IX. im Jahr 1854. Die monu­men­ta­le Krö­nung Mari­ens, ein Werk des Mün­che­ner Bild­hau­ers Josef Knabl stammt noch aus die­ser Zeit. 

Ende der 1970er Jah­re rief Bischof Dr. Anto­ni­us Hof­mann Patres der Maris­ten­ge­mein­schaft nach Pas­sau an die Votiv­kir­che, die unter ande­rem die Tele­fon­seel­sor­ge im Zwin­ger auf­bau­ten. In den Jah­ren zuvor wur­de ein Drit­tel der Votiv­kir­che abge­ris­sen, um den vor­bei­flie­ßen­den Stra­ßen­ver­kehr nicht wei­ter zu behin­dern. So blieb von der einst stol­zen Fran­zis­ka­ner­kir­che nur mehr ein Tor­so übrig. Eine umfas­sen­de Reno­vie­rung 1988 durch den Künst­ler Wolf Hirt­rei­ter brach­te etwas Far­be in den tris­ten Innenraum.

Heut­zu­ta­ge ist die Votiv­kir­che beliebt als Ort Eucha­ris­ti­scher Anbe­tung und der Beich­te. Eine bar­rie­re­freie Umge­stal­tung des Vor­plat­zes und des Ein­gangs­be­rei­ches in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ist auf brei­te Zustim­mung der Bevöl­ke­rung gestoßen. 

Bei einem fröh­li­chen Bei­sam­men­sein mit Kaf­fee und Kuchen, vor­be­rei­tet von Gud­run Fors­ter-Feucht und Hei­di Eser klang der Nach­mit­tag gemüt­lich aus. Pfar­rer Dr. Micha­el Bär bedank­te sich herz­lich bei Pater Dr. Grei­ler für die span­nen­den Aus­füh­run­gen und die Gastfreundschaft.

Text: Dom­propst Dr. Micha­el Bär 

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