
Aus den Reihen der liturgischen Dienste des Altstadtpfarrverbandes trafen sich am Weltfrauentag einige Engagierte, um einen Nachmittag lang über biblische Frauengestalten zu sprechen. Cheflektor Andrew Otto hatte eine Vorlage erarbeitet, die den Blick auf das Alte Testament lenkte.
Abrahams Frau Sara und der Konflikt mit ihrer Sklavin Hagar, dem Patriarchen einen männlichen Nachkommen zu gebären, zeigt das Ur-Motiv der Eifersucht, das zur lebensbedrohlichen Krise führt und aus der letztlich das heilsame Eingreifen Gottes einen Ausweg weist.
Das kurze alttestamentliche Buch Rut wurde im Stück gelesen. Die aus der Fremde kommende Rut wird zu einer wichtigen Gestalt in der Ahnenreihe des Königs David und damit auch im Stammbaum Jesu.
Die Geschichte der Mutter des Samuel, Hanna beginnt mit dem innigen Gebet, fruchtbar zu sein und einem Kind das Leben zu schenken. Unfruchtbarkeit galt in biblischer Zeit als Fluch. Hannas Gebete werden erhört und sie opfert ihren Sohn dem Tempel, wo dieser als Priester arbeitet. Er wird als Richter später zwei Könige Israels salben, Saul und David.
In einer von Männern geprägten, orientalischen Welt belegen diese Erzählungen, wie bedeutsam der Beitrag der Frauen für den Lauf der Geschichte des Gottesvolkes ist.
Text: Michael Bär