Lektoren und Kommunionhelfer von Sankt Paul und Sankt Stephan trafen sich zu einem Einkehrnachmittag, um sich auf das am ersten Advent beginnende, neue Kirchenjahr vorzubereiten. Pfarrer Dr. Michael Bär informierte über den Autor des ältesten Evangeliums, den Heiligen Markus, dessen Texte in den Sonntagsgottesdiensten des kommenden Jahres hauptsächlich vorgelesen werden und dessen Erkennungszeichen der Löwe ist.
Markus war sowohl für den Heiligen Petrus wie auch für den Heiligen Paulus ein wichtiger Mitarbeiter und diente beiden Apostelfürsten. Sein Evangelium, das für eine griechischsprachige Gemeinde geschrieben wurde, entstand der Überlieferung nach in Rom kurz nach dem Jahr 70, in dem der Jerusalemer Tempel von römischen Truppen zerstört wurde. An den entscheidenden Stellen der Frohbotschaft wird Jesus aus Nazareth als der lang erwartete Messias, der Gesalbte, der Christus offenbart, den sein Vater in die Welt gesandt hat. Ausgiebige Schilderungen zur Geburt Jesu, wie sie uns durch den Evangelisten Lukas vertraut sind, fehlen bei Markus. Ebenso wenig stoßen wir auf Erzählungen von Erscheinungen des Auferstandenen. Kurz und nüchtern präsentiert Markus die wenigen Jahre des öffentlichen Auftretens Jesu.
Andrew Otto (siehe Bild rechts), der Organisator der Lektoren und Kommunionhelfer von Sankt Paul präsentierte eine Auswahl typischer Markus-Texte für ein intensives Bibelgespräch. Vor allem die beiden Erzählungen von der wundersamen Brotvermehrung Jesu führten zu einem lebhaften Austausch zwischen den 15 TeilnehmerInnen. Ihnen wurde deutlich, dass Jesus seine ursprüngliche missionarische Zielgruppe, die Juden, erweiterte auf die Heiden, so geschehen in der Heilung der Tochter der Syrophönizierin.
Pfarrsekretärin Lisa Graf und Domlektorin Annette Ammerl hatten eine schöne Kaffeetafel vorbereitet, damit neben der seelischen Erbauung auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kam.
Text: Dr. Michael Bär