Die wundervoll renovierte gotische Wallfahrtskirche zu den Vierzehn Nothelfern in Neuhofen bei Otterskirchen beeindruckte die Gruppe. Niemand hätte vermutet, in diesem kleinen Dorf ein derart reich ausgestattetes Gotteshaus zu entdecken. Pfarrer Dr. Michael Bär erklärte die Geschichte der Wallfahrt, die ursprünglich den beiden Wetterheiligen Johannes und Paulus galt und in späteren Zeiten auch noch der Mutter Anna gewidmet wurde. Der vor zwei Jahren verstorbene Pfarrer Gotthard Würzinger initiierte die gelungene Renovierung, konnte aber den feierlichen Abschluss mit der Altarweihe durch Bischof Dr. Stefan Oster SDB im vergangenen Jahr nicht mehr erleben.
Ein Gebet zu den Heiligen Nothelfern rundete den Besuch in diesem Kleinod ab.
Beim Hofwirt Seidl in Otterskirchen wurde danach eine kulinarische Pause eingelegt, um gestärkt die Michaelskirche in Augenschein zu nehmen. Pfarrer Bär führte die Gruppe zunächst zu zwei bedeutenden Gräbern auf dem Friedhof. Im Priestergrab ruht Pfarrer Ludwig Mitterer, der am 1. November 1943 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet wurde. Er starb als Märtyrer für das unerschrockene Bekenntnis der Wahrheit und seines Glaubens.
Am 1. April 1878 wurde der Gendarm Sebastian Schütz von dem gesuchten Schwerverbrecher Sepp Sattler erschossen. An seinem Grab treffen sich seit 1946 die Polizeipräsidien Niederbayern und Oberpfalz um der im Dienst zu Tode gekommenen Polizisten zu gedenken.
Im Kirchenraum bestaunten die Wallfahrer den barocken Rankenaltar der Michaelskirche, ein einmaliges Kunstwerk weit und breit. Nach einer Kreuzwegandacht ging es reich beschenkt an Eindrücken wieder heim ins nahegelegene Passau.
Text: Dr. Michael Bär